Du glaubst, eine Tür zu ersetzen ist ein einfacher Job? Ich dachte das auch, bis mein Sohn Moritz letztens im Eifer des Gefechts die Wohnzimmertür endgültig zerlegt hat. Wer dann denkt, mit einer schnellen Fahrt zum Baumarkt und dem Kauf einer beliebigen Tür ist alles erledigt, sitzt schnell überrascht auf den Kosten fest, weil so viel mehr dranhängt. Von der Auswahl der richtigen Tür über die Montage bis zu oft versteckten Extra-Kosten – all das summiert sich ziemlich fix. Aber wie viel kostet es wirklich, eine Tür zu ersetzen? Und gibt es clevere Wege, das Ganze bezahlbar zu halten?
Was kostet das Ersetzen einer Tür wirklich?
Fangen wir bei den nackten Zahlen an. Die Kosten für den Austausch einer Tür schwanken enorm, weil zahlreiche Faktoren mitspielen: Handelt es sich um eine einfache Zimmertür oder um die Haustür? Geht es um Standardmaße oder ist ein Sondermaß fällig? Und wie sieht’s mit dem Material und der Montage aus? Reichlich Stoff, der die Kosten beeinflusst. Schaut man sich die Preise 2025 an, dann darf man nicht einfach die Preise von vor zwei oder drei Jahren nehmen – die haben sich gerade durch die gestiegenen Materialkosten teils massiv verändert.
Hier eine Tabelle, die dir einen schnellen Überblick über die einzelnen Kostenpunkte gibt:
Kostenpunkt | Preisspanne (EUR, 2025) |
---|---|
Innentür (Standard, Holz) | 80 – 220 |
Innentür (Massivholz) | 200 – 700 |
Haustür (Holz/Kunststoff) | 900 – 2.500 |
Haustür (Aluminium) | 1.500 – 4.500 |
Türrahmen (bei Bedarf) | 60 – 350 |
Schloss & Beschläge | 30 – 120 |
Montage Innentür | 90 – 200 |
Montage Haustür | 250 – 750 |
Entsorgung alte Tür | 30 – 60 |
Bist du zum Beispiel Mieterin oder Mieter oder willst du in einer Eigentumswohnung einfach nur die Badezimmertür austauschen, landet man meist irgendwo zwischen 150 und 350 Euro – vorausgesetzt, das Türblatt passt in den bestehenden Rahmen und es ist nichts kaputt. Sobald du aber den Rahmen oder die Zarge ersetzen musst, gehen die Preise meist ab 300 Euro los. Geht’s um eine Haustür, wird’s richtig teuer: Mindestens 1200 bis 3000 Euro sollte man 2025 einkalkulieren, bei gehobenen Ausführungen und Elektronik sogar mehr.
Was dich teilweise überraschen kann: Ist das Maß der neuen Tür nicht Standard, sondern ein Sondermaß, steigen die Preise für das Türblatt oft um 30–80 %. Und das kommt öfter vor, als viele denken, vor allem in Altbauwohnungen. Dann hilft oft nur eine Sonderanfertigung. Auch bei Einzugstüren oder Brandschutztüren wirken sich zusätzliche Anforderungen richtig auf die Kosten aus.
Montagekosten sollte niemand unterschätzen. Klar, einige begabte Bastlerinnen und Bastler trauen sich das selbst zu. Aber falsch eingebaute Türen verursachen Kältebrücken, Zugluft und Sicherheitsrisiken – und landen deshalb am Ende sowieso beim Profi. Seriöse Handwerker verlangen für das Einbauen einer normalen Zimmertür im Jahr 2025 zwischen 90 und 200 Euro. Der Einbau der Haustür kann mit Spezialisten sogar 750 Euro kosten, je nachdem wie knifflig es wird. Dabei ist nicht jeder Handwerker schnell oder billig: Es lohnt sich, mehrere Angebote einzuholen. Frag immer nach, ob An- und Abfahrt, Entsorgung der alten Tür und alle Materialien im Preis drin sind.
Noch ein Preistipp: Online-Türanbieter locken manchmal mit günstigen Preisen, aber die Versandkosten für Türen sind oft nicht ohne, weil ein Türblatt locker 30 bis 50 Kilo wiegt. Dazu kommen Lieferzeiten von ein bis zwei Wochen, gerade bei Sondermaßen oder bestimmten Holzarten. Für eilige Fälle kann der Gang zum nächsten Baumarkt sinnvoller sein.

Preisfaktoren: Was kostet wie viel am Türtausch?
Vielleicht hast du dich gefragt: Warum kosten Türen so unterschiedlich viel? Der Hauptgrund dahinter ist gar nicht mal das Gewicht oder die Größe – sondern vielmehr die Kombination aus Material, Typ, technischen Anforderungen und dem Aufwand beim Einbauen. Lass uns die wichtigsten Preisfaktoren durchgehen, damit dich beim nächsten Türeinbau nichts mehr überrascht:
- Türart: Der Unterschied zwischen einer einfachen Zimmertür und einer massiven Brandschutztür ist gewaltig. Mehrfachverriegelung, Glaseinsatz oder Extras wie Schalldämmung machen Türen schnell deutlich teurer.
- Material: Holzfurnier ist die günstigere Variante. Massivholz sieht edel aus und isoliert besser, ist aber auch 3–5 Mal so teuer. Metall- und Glastüren sind in Sachen Preis fast nochmal eine eigene Liga.
- Maßanfertigung: Standardgrößen (z.B. 198,5 x 86 cm) sind relativ günstig und meist lagernd. Alte Wohnungen oder individuelle Wünsche führen fast immer zu Sondermaßen – mit ordentlichem Preisaufschlag.
- Montageaufwand: Muss der alte Rahmen entfernt werden? Müssen Wände aufgestemmt oder nachbearbeitet werden? Ist der Boden uneben? All das lässt die Handwerkerrechnung steigen.
- Sicherheits-Features: Einbruchhemmende Haustüren, elektronische Schlösser oder moderne Smart-Home-Extras sorgen für kräftige Zusatzkosten.
- Versteckte Kosten: Schon einmal erlebt, dass bei der Lieferung die Zarge fehlt oder ein passendes Schloss? Das Addiert sich. Auch neue Drückergarnituren, Scharniere und eventuell nötige Lackierungsarbeiten können locker 50 bis 200 Euro kosten.
- Entsorgung & Anfahrt: Das Abfahren und ordnungsgemäße Entsorgen alter Türen (Stichwort Sondermüll, wenn es eine Brandschutztür oder Bleieinlage ist) kostet extra, ebenso wie längere Anfahrtswege vom Handwerker.
Ein Beispiel aus meiner Erfahrung: Es sollte eine schlichte neue Kinderzimmertür her, weil Moritz beim Spielen den Griff herausgerissen hatte. Klingt nach einer Kleinigkeit? Nope! Der Fachhändler meinte, die alte Zarge ist krumm – also musste ein Komplettpaket her. Am Ende stand auf der Rechnung: 230 Euro für die Tür, 87 Euro für das Schloss und die Klinke, 180 Euro Montage, plus 40 Euro für die Entsorgung. Nach ein bisschen Feilschen und Suchen nach Angeboten ging’s zwar günstiger, aber das zeigt: Wer mit ganz wenig rechnet, liegt schnell daneben.
Wer sparen will, schaut sich übrigens gebrauchte Türen an – online auf Kleinanzeigen werden ständig brauchbare Zimmertüren verschenkt oder für kleines Geld abgegeben, oft sogar in Standardmaßen, weil der Vorbesitzer renoviert. Klar, seine Wunschfarbe bekommt man selten, aber mit Lack ist schnell Abhilfe geschaffen. Wer ein paar handwerkliche Skills hat und Zeit für Feinarbeiten einplant, kann so ordentlich sparen – manchmal kostet dann nur das neue Schloss und das bisschen Lack.

Tipps für den günstigen und stressfreien Türentausch
Kein Mensch hat Lust auf Baustellenstress zu Hause, vor allem nicht mit Kindern im Haus und dann auch noch zu teuren Preisen. Hier sind einige Tipps, wie der Türentausch günstiger und entspannter funktioniert – keine Theorie, sondern echte Alltagskniffe, die ich teils selbst ausprobiert habe:
- Vergleichen lohnt sich: Hol dir mindestens drei Angebote von Schreinern oder Türspezialisten aus der Region. Erstaunlich, wie groß die Preisunterschiede manchmal sind – oft drückt freundliches Nachfragen oder der Hinweis auf ein günstigeres Konkurrenzangebot den Preis.
- Montage clever planen: Kombinier mehrere Türen an einem Termin: Je mehr Arbeit der Handwerker pro Anfahrt hat, desto niedriger der Einzelpreis. Und lass dir gleich auch Drückergarnituren und Schloss mitbringen, damit das Gesamtpaket stimmt.
- Standardmaße verwenden: Wo möglich, entscheide dich für Standardgrößen – das spart nicht nur Geld, sondern auch Zeit bei Beschaffung und Montage.
- Gebrauchte Türen nutzen: Checke lokale Anzeigenportale. Wenn die alten Zargen noch gut und gerade sind, reicht oft ein neues Türblatt mit passenden Scharnieren.
- Renovieren statt austauschen: Häufig reicht schon ein frischer Anstrich, neue Klinken oder ein Aufbereiten des Holzes, vor allem bei Massivholztüren. Das gibt’s für einen Bruchteil der Austausch-Kosten.
- Selbst montieren? Wer handwerklich fit ist, kann bei einfachen Innentüren durchaus selbst ran. YouTube hat unzählige Tutorials für Montage, Ausrichten, Bohren und Einpassen. Aber Achtung: Bei Haustüren, Brandschutztüren und allem, was dicht und sicher sein muss (Stichwort Versicherung!), lieber die Profis machen lassen.
- Nicht beim Material geizen: Billige Türen „verziehen“ sich gern bei Feuchtigkeit, was spätestens nach dem ersten Winter Ärger bringt. Lieber ein paar Euro mehr investieren, sonst macht man alles doppelt.
- Mietrecht beachten: In Mietwohnungen immer erst mit dem Vermieter abklären. Viele Türen (vor allem Hauseingangstüren) gelten als Gebäudebestand – der Austausch muss genehmigt und sachgerecht abgenommen werden.
- Staatliche Förderung prüfen: Gerade wer die Haustür barrierefrei, einbruchsicher oder energiesparend erneuert, kann über Programme wie KfW oder die BEG Förderung einen Zuschuss bekommen. Wichtig: Antrag immer stellen, bevor du den Handwerker engagierst!
- Material bündeln: Wer den Einkauf selbst in die Hand nimmt, spart oft, weil die Baumarktkette Aktionspreise bietet. Transportiert man mehrere Türen auf einmal, entfallen auch mehrfach Lieferkosten.
Zum Abschluss noch ein kurioser Fakt: Laut einer Studie des ifo-Instituts aus dem Sommer 2024 investieren deutsche Haushalte im Schnitt etwa 470 Euro pro Jahr in Reparatur- und Modernisierungsarbeiten an Türen – das klingt im ersten Moment nach einer hohen Zahl. Der größte Brocken dabei entfällt auf Haustüren, vor allem wegen steigender Sicherheitsanforderungen.
Wer jetzt schlau plant, Angebote miteinander vergleicht und sich beim Kaufen nicht stressen lässt, kann beim Türenaustausch locker mehrere hundert Euro sparen. Und das beste Gefühl ist, wenn die neue Tür erstmal leise ins Schloss fällt – und der Gedanke an die Rechnung einem nicht mehr den Schlaf raubt. So bleibt dann auch genug Budget für die Dinge, die wirklich Spaß machen: zum Beispiel eine Portion Eis mit Moritz nach dem vollendeten Türeinbau – ohne Türfrust, versprochen.