Grundbuch prüfen: Was Sie vor dem Kauf oder der Sanierung wissen müssen

Bevor Sie eine Immobilie kaufen, sanieren oder sogar nur eine Tür verbreitern lassen, sollten Sie das Grundbuch, ein öffentliches Register, das alle rechtlichen Verhältnisse zu einem Grundstück und Gebäude festhält. Auch bekannt als Grundbuchauszug, ist es der entscheidende Nachweis, wem das Haus wirklich gehört und welche Lasten darauf lasten. Viele denken, das Grundbuch ist nur für Anwälte oder Banken relevant – doch das ist ein Fehler. Ein falscher Eintrag kann Ihnen später tausende Euro kosten oder sogar den Verkauf verhindern.

Was steht eigentlich drin? Der Grundbuchauszug, ein offizielles Dokument, das Sie beim Grundbuchamt anfordern können zeigt nicht nur den Eigentümer, sondern auch Belastungen wie Hypotheken, Nießbrauchrechte oder Vorkaufsrechte. Wenn Ihr Nachbar ein Wegerecht hat, das nicht im Grundbuch steht, können Sie später nicht einfach einen Zaun setzen. Und wenn die alte Wohnungseigentümergemeinschaft noch ein Vorkaufsrecht hat – das oft vergessen wird – dann kann Ihr Kauf plötzlich ungültig werden. Auch Lasten wie Baurechte oder Grundschulden müssen Sie kennen. Ein unentdeckter Lastenvermerk kann bedeuten, dass Sie später für die Schulden des Vormieters haften.

Und was ist mit Sanierungen? Bevor Sie eine Fassadendämmung einplanen, eine neue Haustür einbauen oder eine 100m²-Wohnung kernsanieren, prüfen Sie das Grundbuch. Steht dort ein Denkmalschutz? Dann müssen Sie bestimmte Materialien oder Farben verwenden. Ist ein Teil des Grundstücks als Baurecht vergeben? Dann dürfen Sie nicht einfach die Wand versetzen. Selbst bei der Türbreite – wenn Sie eine Tür verbreitern wollen – muss das Grundbuch zeigen, dass die Wand kein Lasten- oder Gemeinschaftselement ist. In vielen Fällen sind die größten Probleme nicht die Handwerker, sondern die rechtlichen Hintergründe, die niemand geprüft hat.

Das Grundbuch prüfen ist kein Luxus – es ist die erste und wichtigste Sicherheitsmaßnahme beim Immobilienkauf oder -umbau. Es kostet nicht mal 15 Euro, aber es spart Ihnen Jahre Stress, Rechtsstreite und unnötige Ausgaben. Die folgenden Artikel zeigen, wie Sie den Auszug richtig lesen, welche Stolperfallen Sie übersehen könnten und warum viele Handwerker – sogar Tischler oder Elektriker – nicht wissen, was im Grundbuch steht. Sie werden sehen: Die richtigen Fragen stellen, bevor Sie unterschreiben, macht den Unterschied.