Türen einbauen lassen: Kosten, Preisfaktoren und Spartipps

Wer schon einmal versucht hat, eine Tür selbst einzuhängen, weiß: So simpel wie es aussieht, ist es oft nicht. Schiefe Türen lassen, wacklige Klinken, ein Spalt, der einfach zu groß bleibt – all das können Spuren von falscher Montage sein. Die meisten holen sich deshalb lieber gleich Profis ins Haus. Doch was kostet es, Türen einbauen zu lassen? Je nach Umfang kann ein Tür-Einbau fast so günstig sein wie ein Stadtbummel – oder schneller teuer werden als die neue Couch. Und es gibt viele Gründe, warum diese Plätze im Alt- oder Neubau unterschiedlich ins Gewicht fallen. Auch regional sind die Unterschiede beim Handwerkerlohn erstaunlich.

Auf einmal steht da ein Angebot: 120 Euro für Zimmertüren, 1.200 Euro für die Haustür? Klingt nach Fantasie. Aber Fakt ist, alles hängt von den Details ab. Wer sich auskennt, kann hier bares Geld sparen. Es gibt Materialkosten, Montagepreise, regionale Schwankungen – und selbst kleine Extras wie Türdämpfer oder ein spezielles Schloss machen mehr aus, als du denkst. Hinter scheinbar banalen Arbeiten steckt oft ein Mix aus Fingerspitzengefühl, Know-how und logistischem Aufwand. Die Frage, was Türen einbauen lassen kostet, ist jedenfalls nicht in zwei Sätzen geklärt. Aber darin steckt auch der Schlüssel, wie du den besten Preis rausholst.

Was beeinflusst die Kosten für den Einbau von Türen?

Die Preisspanne beim Türeneinbau ist riesig – und das liegt selten an reiner Willkür der Handwerker. Der größte Preisfaktor ist die Art der Tür. Eine schlichte Innentür aus CPL oder Holz ist etwas völlig anderes als eine einbruchhemmende Haustür mit Wärmeschutz und Sicherheitsverriegelung. Schon die Montage von einfachen Zimmertüren kostet meist zwischen 80 und 150 Euro pro Stück, wenn kein besonderer Rahmen gebraucht wird. Geht es um Haustüren oder komplexe Systeme, kann der Preis locker bei 400 Euro für den Einbau starten, plus Material.

Ein wichtiger Punkt ist die Qualität der Zarge oder des Türblatts. Werden diese vom Bauherrn gestellt oder bringt sie der Monteur mit? Handwerksbetriebe schlagen auf eigene Materialien gern eine Marge auf. Hinzu kommt: Muss erst noch der Rahmen angepasst oder das Mauerwerk vorbereitet werden, steigen die Arbeitsstunden schnell an. Jede Anpassung, jeder zusätzliche Schnitt und jedes Spezialwerkzeug machen es teurer.

Tipps gefällig? Wenn es geht, sollten Sockelleisten und Bodenbeläge vor dem Einbau erneuert oder zumindest angepasst werden. Ansonsten drohen hinterher zusätzliche Kosten für Nacharbeiten. Manchmal verschwinden Kosten im Kleingedruckten: Anfahrts-, Entsorgungs- oder Zusatzarbeiten können auf der Endabrechnung landen, wenn sie im Angebot nicht exakt aufgelistet sind.

Regionale Unterschiede sind außerdem erstaunlich. Im Süden oder Westen Deutschlands zahlen Kunden nachweisbar mehr, vor allem in Ballungsräumen. Das Deutsche Handwerksblatt zeigt jährlich: Im Großraum München sind Tischler-Stundenlöhne fast 30% höher als im Osten oder ländlichen Norden. Das kann allein beim Einbau schon 20 bis 40 Euro Unterschied ausmachen – pro Stunde, versteht sich!

Typische Kostenbeispiele für verschiedene Türarten

Hier hilft oft nur der Blick in reale Angebote oder Erfahrungswerte aus dem Netz. Lass uns ein paar typische Kosten aufschlüsseln. Eine normale Innentür (z. B. weiße Holztür, Standardmaß 86x198,5 cm) kostet im Baumarkt zwischen 80 und 200 Euro, je nach Design und Qualität. Für eine Wertarbeit mit Dekor und Soft-Close-Funktion gehen Preise bis 400 Euro. Der reine Einbau durch den Handwerker schlägt meist mit 80 bis 150 Euro zu Buche – Sonderwünsche wie Wandanschlussprofile oder spezielle Dichtungen kosten extra.

Was ist mit Schiebetüren? Die sind nicht nur trendy, sondern auch ein bisschen schwieriger einzubauen. Systeme auf Wand laufen noch recht einfach, aber ist die Schiebetür in der Wand verbaut (Stichwort: Wandschiebesystem), fängt die Rechnerei an. Da geht nichts unter 350 Euro nur für den Einbau, Material liegt schnell bei 500 bis 1.000 Euro.

Für Haustüren wird’s richtig spannend. Einfache Aluminiumtüren starten ab etwa 550 Euro (reiner Einkaufspreis), Qualitätsmodelle mit dicker Wärmedämmung und Mehrfachverriegelung landen bei mehreren Tausend Euro. Die Montage kostet locker zwischen 350 und 900 Euro, wenn Anpassungen ans Mauerwerk nötig sind oder gar ein Stahlrahmen nachgerüstet werden muss. Und Achtung: Alte Türen müssen oft entsorgt werden! Gebühren für die Entsorgung liegen meist zwischen 20 und 50 Euro je Tür.

Mal ehrlich: Wer alles in Eigenregie shoppt und einbauen lässt, zahlt für eine Innentür samt Einbau im Schnitt 200 bis 350 Euro. Eine neue Haustür – 2.500 bis 4.000 Euro sind ziemlich normal, wenn Qualität und Einbau stimmen. Und wer Luxus will? Holztüren mit Glas, spezielle Sicherheitslösungen oder maßgefertigte Türen bringen Preise in vierstellige Höhen.

Türart Materialkosten (€/Stück) Montage (€/Stück) Zusatzkosten
Standard Innentür 80 - 200 80 - 150 Anfahrt, Entsorgung
Schiebetür, auf Wand 350 - 600 120 - 250 Montagesystem, Anpassung
Haustür, einfach 500 - 1.000 350 - 600 Maueranpassung möglich
Haustür, hochwertig 1.000 - 3.000 600 - 900 Sicherheitszubehör, Entsorgung
Wie findest du einen zuverlässigen Handwerker – und wie liest du das Angebot richtig?

Wie findest du einen zuverlässigen Handwerker – und wie liest du das Angebot richtig?

Der beste Tipp: Nie das erstbeste Angebot nehmen, sondern vergleichen! Portale wie MyHammer oder lokale Handwerkersuchen zeigen schnell, wer seriös und gefragt ist. Achte auf Bewertungen und, wenn möglich, lass dir Referenzen zeigen. Gute Handwerker sind oft für Monate ausgebucht. Wer sofort Zeit hat, verlangt dafür manchmal einen höheren Stundenlohn oder ist weniger gefragt, das muss aber kein Nachteil sein.

Das Angebot sollte alle Kosten enthalten: Material (Tür, Zarge, Zubehör), Anfahrt, Arbeitszeit, mögliche Zusatzarbeiten (wie Ausbesserungen am Mauerwerk, Feinputz, Abdichtungen), Entsorgung alter Türen und den Einbau des neuen Schlosses. Es hilft, Preise für Einzelpositionen ausweisen zu lassen. Gerade bei größeren Projekten kannst du so Sparpotenzial erkennen – beispielsweise, ob du die alten Türen selbst entsorgst und Geld sparst.

Viele Handwerker rechnen nach „angefangenen“ Stunden ab. Hier lohnt ein Blick ins Kleingedruckte, denn Nacharbeiten, kleine Anpassungen oder Verzögerungen werden schnell teuer. Ein fester (pauschaler) Preis für das Einbauen von Innentüren ist dagegen oft sinnvoller als ein unsicherer Stundensatz. Wer gut vergleicht, kann den Einbaupreis je Tür häufig um bis zu 20 % drücken – und profitiert trotzdem von fachgerechter Montage mit Garantie.

Wenn du keine fünf linken Hände hast, kannst du beim Ausbau alter Türen und Zargen mit Hand anlegen. Auch kleine Vorarbeiten – Untergrund reinigen, Boden abdecken, alte Schrauben entfernen – sind oft leicht selbst zu erledigen. Viele Firmen ziehen dafür Beträge von 20 bis 40 Euro pro Tür ab.

Ganz wichtig: Die Nachkontrolle nach dem Einbau. Schiefe Türen, hakende Schlösser oder unsaubere Dichtungen sind später nur schwer zu reklamieren. Deshalb am besten direkt alles testen: Öffnet die Tür leicht? Sitzen die Scharniere fest? Schließt das Schloss sauber? Seriöse Handwerker beheben kleinere Mängel oft direkt vor Ort, und die Garantie gilt ohnehin mindestens zwei Jahre auf Einbau.

Schlaue Tipps, wie du beim Türen Einbauen noch mehr sparst

Wie kannst du im Dschungel der Preise bares Geld behalten? Der wohl einfachste Trick: Mehrere Türen auf einmal einbauen lassen – Mengenrabatte gibt es häufig ab drei Stück. Außerdem lohnt sich eine Bündelung mit anderen Renovierungen: Wer die Maler oder Bodenleger gleich mit den Türmonteuren kombiniert, spart sich mehrfach Anfahrtskosten.

Günstige Türen aus dem Baumarkt sind oft gar nicht so schlecht – vorausgesetzt, sie passen ins Maß und haben keine versteckten Mängel. Bei größerem Bedarf lohnt sich eine Sammelbestellung direkt beim Händler. Rabatte von 15-20 % auf Zubehör sind keine Seltenheit. Wer Zeit hat, findet im Spätsommer immer wieder reduzierte Vorjahresmodelle oder Ausstellungsstücke: Die können locker 30 % billiger sein. Vielleicht musst du ein bisschen improvisieren, aber das merken Besucher am fertigen Einbau garantiert nicht!

Noch ein Spartipp: Fördermöglichkeiten prüfen! Wer sein Haus energetisch saniert, bekommt von der KfW für einbruchhemmende Türen oder solche mit sehr guter Wärmedämmung oft Zuschüsse – manchmal bis zu 20 % der Investitionskosten. Einfach einmal im KfW-Förderportal nach passenden Programmen suchen und bei der Planung gleich mit berücksichtigen.

Wenn der Preis fürs Türen einbauen lassen erst mal steht, lohnt sich ein wenig Hartnäckigkeit und Zeitinvestition. Wer Angebot und Rechnung aufmerksam prüft, bekommt meistens, was er wirklich braucht – und zahlt nie zu viel. Eine neue Tür ist eben mehr als nur ein Stück Holz oder Metall: Sie steht für Behaglichkeit, Sicherheit und guten Geschmack. Wer beim Einbau clever kalkuliert, kann sich über das Plus an Komfort jeden Tag freuen.

Sybille König

Sybille König

Ich bin Tischlerin mit einer Leidenschaft für maßgefertigte Innentüren. In meinem Blog teile ich gerne Tipps und Tricks zur Einrichtung und zum Design von Innentüren. Mein Ziel ist es, meinen Lesern zu helfen, ihre Wohnträume zu verwirklichen.

Schreibe einen Kommentar

wave

Zum Schließen ESC drücken